Ein abgelegener Ort am Baltischen Meer, Ende des 19. Jahrhunderts. Kazimira bringt ihrem Mann Antas angeschwemmten Bernstein vom Strand. Der begabteste Dreher der Gegend wird einer der wichtigsten Arbeiter des entstehenden Bernsteinwerkes. Kazimira muss sich um Haus und Kind kümmern, obwohl sie arbeiten will wie ihr Mann. Damit beginnt eine Geschichte von fünf Frauengenerationen in großen Umbrüchen: Kaiserreich, Antisemitismus, Nationalismus, Weltkriege. Im Aufstieg und Verfall der "Annagrube", dem größten Bernsteinabbau der Geschichte, und in ihrem Nachwirken im heutigen Russland spiegeln sich drängende Fragen: Woher rühren Hass und Gewalt? Was geschieht, wenn Leben für unwert erklärt wird? Die Frauen, denen der Roman über fünf Generationen folgt, entwerfen eine Gegenwelt - im Mittelpunkt: Kazimira.
Wie die Autorin die Geschichte Ostpreußens vom Beginn des Kaiserreichs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mit der Geschichte einer Emanzipation verwebt, einfühlsam und doch mit "großer Geste", findet Deutschlandfunk Kultur beeindruckend.
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Theater Oberhausen, das den Roman Kazimira ab dem 17. Januar 2025 auf die Bühne bringt.
Einlass ab 18 Uhr
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)