Ein 87-jähriger Mann spielt am Ufer des Schwarzen Meeres bis zu seinem Zusammenbruch Geige. Er tut dies zum Gedenken an seine jüdische Geliebte Nadja, die auf der Flucht vor den Nazis dort ertrank. Maya, eine junge Türkin von heute, kommt von dem tragischen Schicksal der beiden nicht los und sieht Parallelen zu Geschichte ihrer eigenen Familie. Der Handlung liegt eine historische Begebenheit zugrunde: Der Untergang des Schiffes Struma im Jahr 1942, bei dem 781 jüdische Flüchtlinge, die von den Türken nicht ins Land und von den Briten nicht nach Palästina gelassen wurden, und die Besatzung im Bosporus ertranken – bis heute eines der vielen Tabuthemen in der Türkei. Livanelis Roman schafft mit dem Rückblick auf das Verschwiegene zugleich auch Klarheit über heutige Probleme der Türkei.
Der Roman von Zülfü Livaneli wurde von der in der Türkei geborenen Regisseurin Ebru Tartıcı Borchers für das Oberhausener Theater inszeniert und hat am 12. Januar 2024 dort Premiere. Die Lesung ist - aus diesem Anlasse – eine Kooperation mit dem Theater Oberhausen.
Einlass ab 18 Uhr.
Eintritt: 10 €, ermäßigt 5 €
Eine Kooperation mit