Ingo Schulze, Die rechtschaffenen Mörder
Ingo Schulze legt mit seinem Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ einen streng in drei Teilen aufgeteilten Roman vor, in dem der hoch angesehene Dresdener Antiquar Paulini, Bücherliebhaber und Gastgeber eines Zirkels intellektueller Bildungsbürger der DDR im ersten Teil, im zweiten Teil zu einem rechten „Wutbürger“ mutiert, der mit Pegida sympathisiert und dessen Sohn Hitlers Geburtstag feiert.
Gleichzeitig wird im zweiten Teil auch eine hochdramatische Liebesgeschichte entwickelt, in die sowohl der Antiquar als auch der „Ich Erzähler“ des ersten Teils, Schriftsteller und Gast des intellektuellen Zirkels, verwickelt sind. Diese beiden Erzählstränge führen dann im dritten Teil, jetzt aus der Perspektive der Lektorin des Schriftstellers zu einem Mord – oder, und dies bleibt letztlich offen, einem Selbstmord.
Ein interessanter und komplex konstruierter Roman, in dem vielleicht der Frage nachgegangen wird: Kann ein Bücherliebhaber (k)ein schlechter Mensch sein oder gar (k)ein rechter? Oder wird mit dieser Frage, wie Kritiker vermuten, ein Schalk gespielt?
Freitag, 10. September 2021, 19 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Cafe Klatsch, Elsässer Str. 17, 46045 Oberhausen
Eintritt: 12 € (ermäßigt 6 €), Anmeldung erforderlich