Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil
Das Buch von Arno Geiger ist berührend. Er schreibt über seinen Vater, der im Alter langsam, zuerst fast unbemerkt, dement wird. Er reflektiert das grobe Unverständnis, das die Familie und auch er anfangs dem Vater entgegenbringt. Wie es diesen verunsichert, verstummen lässt, isoliert. Und er beschreibt den Weg der Familie, die ganz langsam verstehen lernt, was der Vater kann, braucht und will. Die Sprache Arno Geigers ist einfühlsam, in freundlichem Grundton und spiegelt den langsamen Verstehens- und Wiederannäherungsprozess von Vater und Sohn wider. Sie wird bereichert durch die vielen Dialoge, die eingeflochten werden (“,Papa, weißt du überhaupt, wer ich bin?' - ,Als ob das so interessant wäre.'“)
„Es ist die Geschichte vieler Siege - trotz unausweichlicher Niederlage. Denn während die Alzheimerkrankheit andernorts oft als ein immer weiter zuwuchernder Garten geschildert wird, stellt Geiger Lichtungen her.“ (Felicitas von Lovenberg, FAZ, 4.2.2011)
Der Schauspieler Klaus Zwick (Theater Oberhausen) liest aus diesem faszinierenden Portrait.
Freitag, 9. Juli 2021
19 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Zeche Alstaden,
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €), Anmeldung erforderlich