Den Gesetzen des Schreibens "unterworfen"

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Zum zweiten Mal präsentierten Schülerinnen und Schüler des Elsa-Brändström-Gymnasiums auf der Bühne des Literaturhauses selbst geschriebene Gedichte, Kurzgeschichten und Aphorismen. Die Lesung selbst und ein Buch, das Jahr für Jahr diese Texte unter dem Titel “Am Anfang schreibt man für den Papierkorb” publiziert, hat allerdings mit 25 Jahren eine schon viel längere Tradition. “Kreatives Schreiben” war seinerzeit als eine feste Arbeitsgemeinschaft zu Beginn der Oberstufe am “Elsa” eingerichtet worden und hat Bestand bis heute. Der langjährige Leiter dieser AG, Heinz Schumacher, hat vor Jahren den Staffelstab an Sebastian Fendrich weitergegeben und auch dieser hat im abgelaufenen Schuljahr seine “letzte Schicht” am Elsa gefahren.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern hat der AG-Leiter deren Texte in die dramaturgische Form einer “Gerichtsverhandlung” gegossen, die die Recht-Sprechung (nicht Recht-Schreibung) aus den “Gesetzen des Schreibens” abgeleitet hat. Manche der Angeklagten wurden zu “lebenslanger Nachqualifizierung”, andere zu “Sprechen in Reimen” verurteilt. Allerdings hätten alle Angeklagten nach Ansicht der sachkundigen Zuhörer aufgrund der Qualität ihrer (Verteidigungs-)Texte einen glatten Freispruch verdient.

Jetzt, da zum großen Bedauern der SchülerInnen, des Kollegiums, der Schulleitung und seiner eigenen Person Sebastian Fendrich die Schule verlässt, hat sich die Schule ebenfalls den Gesetzen des Schreibens unterworfen. “Literaturförderung braucht einen langen Atem”, so Herr Kurze von der Buchhandlung und Verlag Karl Maria Laufen, der seit 25 Jahren die Texte der jungen Autorinnen publiziert. Und den beweist die Schule, die die Staffelstab-Übergabe bereits organisiert hat. Wir freuen uns über die künftigen Lesungen - nicht nur für den Papierkorb.

Rainer